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Uraufführung des Dokumentarfilms - Too big to tell - mit anschließender Podiumsdiskussion

Der Saal im Frankfurter "Haus am Dom" war brechend voll, der in Deutschland uraufgeführte Dokumentarfilm – Too big to tell - der österreichischen Filmemacherin Johanna Tschautscher meisterte das schwierige Thema über die "Geld-" und Finanzkrise spannend und unterhaltsam und die anschließende Podiumsdiskussion war äußerst informativ. Das ist das Fazit einer gelungenen Veranstaltung vom vergangenen Dienstagabend.

Too big to tell - DiskussionKlick auf Bild - Diskussion zum Film

„Geld ist nur ein Schuldschein der Banken an Nichtbanken“ – also an uns Bürger. Hinterlegt ist er mit wenig Sicherheiten und dem Versprechen auf Werthaltigkeit. Das macht uns neugierigen Zuschauern ein Schweizer Ökonom in einer Alltagsszene beispielhaft mehr als deutlich.

Unvergessen auch die Filmszene in einem Restaurant. Zwei Gäste, die sich heftig darum streiten, wer denn nun an der Reihe sei, den anderen einzuladen um die gemeinsame Rechnung zu bezahlen. Sie endet damit, dass keiner zahlt. Um des lieben Friedens Willen schreibt der Wirt seine Forderungen lieber ab. Er lässt alles „aufs Haus“ gehen, bevor es im Streit handgreiflich zugehen wird. Vor der Gaststätte angelangt, freuen sich die zwei Streithähne über den Erfolg ihres verabredeten Schauspiels. „Hat doch wieder gut geklappt“. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Jeder im Saal hat darüber herzlich gelacht – und etwas verstanden.

So der ganze Film. Die Filmemacherin und ausgebildete Schauspielerin Johanna Tschautscher versuchte nicht, uns Zuschauer mit trockener Kost und Fakten zu versorgen. Sie würzte vielmehr ihren Dokumentarfilm über die „Geld-“ und Finanzkrise mit musikalisch unterlegten Gleichnissen aus dem Alltag. Sehr gelungen.

So ist uns Zuschauern eindrücklich klar geworden, wie Banken trotz sinkender Zinsen gigantische „Buchgewinne“ erzielen, was u.a. die US-Immobilienkrise verstärkte. Oder was „moral hazard“ bedeutet und Banken - in der Gewissheit der Schuldenübernahme durch Staaten - dazu verleitet, noch höheres Zockerrisiko einzugehen. Auch die Information über die unterschiedlichen Regulierungsversuche von schweizer Banken oder der der EU ließen aufhorchen. Die Schweizer drohten ihren Banken nur einmal mit Verstattlichung, in der EU haben Volksvertreter dafür gesorgt, das hunderte Hintertürchen für weitere Schuldenübernahmen durch Staaten für Bankenzockerei weiter offen stehen. Die Bank gewinnt also immer.

Lang anhaltender Applaus des Publikums am Ende des Films. Keiner verließ vorzeitig den Saal, wir alle waren gespannt auf die anschließende Podiumsdiskussion mit der Filmemacherin Johanna Tschautscher, Charlotte Geiger von „Finance watch“ und natürlich mit Hans Scharpf, den mittlerweile landesweit bekannten Anwalt im Schuldenstreik.

Nach dem Herr Scharpf schon im Film deutlich machte, dass er mit seinem Schuldenstreik eigentlich nur von Banken erfahren möchte, ob sie ihm überhaupt Geld im Sinne des Gesetzes gegeben haben – und wenn nicht – wie sie darauf kommen, für Nichts Zins und Zinseszins sowie Gebühren zu verlangen, berichtete er nun dem aufmerksamen Publikum Details seines Streites mit den Banken und der Justiz. Nun wurde öffentlich bekannt, dass die frankfurter Sparkasse, die eifrig gegen Herrn Scharpf aus Grundschuld-Bestellungsurkunden kleine Immobilien vollstrecken will, eigentlich 2003-04 Pleite war und aus diesem Grund ihre Rechtsform geändert hat, dies allerdings verschweigt. Sie dürfte eigentlich gar keine Kredite mehr vergeben, tut dies aber. Ebenso die Commerzbank, die ihre Rückzahlungsforderungen eines Kredites einstellte, als Herr Scharpf darauf aufmerksam machte, das Libormanipulationen und sein Kreditvertrag sich nicht vertragen.

Doch als Charlotte Geiger von "Finance Watch" berichtete, dass diese Agentur - bestehend aus 12 Finanzexperten – als einzige Brüsseler Organisation dafür sorgt, ein Gegengewicht zu den 1.700 Finanz-Lobbyisten zu sein, um Brüsseler EU-Politiker mit umfassenden Informationen, Gutachten und Gegenexpertisen zu versorgen, war man sprachlos.

Das ist ja ein aussichtsloser Kampf gegen Windmühlen, mag man gedacht haben. Vielleicht ist die globale "Geld-" u. Finanzkrise das Symptom, die Ursache dafür ist vielleicht noch größer. Manch einem der Gäste ist deutlich geworden, wir Bürger haben es uns in der Hängematte bequem gemacht und Systemlingen, - also Abhängigen des Papiergeldes -, freie Bahn gegeben. EU-Politiker mahnen zwar eifrig notwendige Reformen in „Schuldnerländern“ an, um Leistungen und damit auch Geld für öffentliche Staatsausgaben einzusparen, das sie Banken zukommen lassen. Aber im eigenen EU-Haus herrscht wilder Lobbyismus und  Strukturreformen will niemand. Den gigantischen Lobbyismus gilt es zu verhindern, die Ursache der eigentlichen Krankheit.

DIREKTE DEMOKRATIE kann nur die Lösung sein.
Gäbe es ein Mitspracherecht für Bürger, wäre der Laden Lobbyismus geschlossen und die Bevölkerung könnte über ihr Geldsystem selbst bestimmen. Die Schweiz ist da Vorbild. Hopp Schwiiz.

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